Vereinsfahne

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Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Neusäß e.V. (1875–2025)

Am 14. Februar 1875 gründeten 19 Männer aus Alt-Neusäß die erste Freiwillige Feuerwehr des Ortes. Damit wurde auch hier der Brandschutz in die Hände einer Freiwilligen Feuerwehr gelegt. Von den Napoleonischen Kriegen bis zur Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehren organisierte die bayerische Administration die Kommunalfeuerwehren. Da diese ihre Aufgabe nicht immer zufriedenstellend erledigten, lag es nahe, dem Feuerschutz auf freiwilliger Basis einen Vereinscharakter zu geben. Das deutsche Vereinswesen, dessen Wurzeln bis in die letzten Jahrzehnte des 18. Jh. zurückreichen, erlebte in den 1830er und 1840er Jahren mit zahlreichen Turn- und Sängervereinen großen Aufschwung. Allerdings bedurfte es gemäß Auszug aus der Gründungsurkunde in einer Reihe von Fällen eines nicht eben sanften Druckes von Seiten der übergeordneten Behörden, um eine „Freiwillige Feuerwehr" überall zustande zu bringen. Die neuen Wehren gewannen rasch an Ansehen. Sie stellten für das dörfliche Gemeinwesen eine Bereicherung dar. Auch Städte wie München oder Augsburg (seit 1849) hatten bald freiwillige Brandschützer in ihren Mauern. Noch heute existiert beispielsweise auch in der Millionenstadt München neben der Berufsfeuerwehr eine freiwillige Feuerwehr. In der Umgebung von Neusäß gab es in Göggingen (seit 1864), in Gersthofen (seit 1869), in Haunstetten, Steppach (seit 1873) und in Welden (seit 1874) einen derartigen Verein. Im Gründungsjahr der Feuerwehr Neusäß wurden auch die Feuerwehren der heutigen Stadtteile Ottmarshausen, Täfertingen und Westheim gegründet. Im gesamten Bestand des Bezirksamtes Augsburg verzeichnete man im Jahr 1976 erfolgreich 60 Pflichtfeuerwehren und, wie in Neusäß, 34 Freiwillige Feuerwehren. Die sehr kleine und einwohnerschwache Gemeinde Neusäß litt im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts stark unter der beginnenden Landflucht, so konnte seit der Gründung auch keine nennenswerte Vergrößerung der Mitgliederzahl verzeichnet werden. Die Stammliste des Jahres 1914 weist gerade einmal 28 aktive Mitglieder aus, nur neun Männer mehr als bei der Gründung 39 Jahre zuvor.

Die damalige Gemeindeführung erklärte sich bei der Gründung bereit für die Mannschaft eine Ausrüstung zur Verfügung zu stellen. Bereits am 16. Mai 1875 erschienen gegen 5:30 Uhr morgens drei Inspekteure aus dem nahen Kriegshaber, um die erste Übung der jungen Wehr zu begutachten. Wann die erste Feuertaufe der kleinen Truppe stattfand, lässt sich nicht mehr genau ermitteln. Jedenfalls waren die Floriansjünger bereits in den ersten Jahren nach der Formierung eifrig im Einsatz, sobald irgendwo in der Umgebung Feueralarm gegeben wurde. Nachweisbar erschienen sie in der Nacht des 20. April 1887 mit ihrer Spritze zu einem Großbrand in Schlipsheim. Sie trafen zwar erst über zwei Stunden nach Ausbruch des Feuers am Brandort ein, aber sie kamen. Man mag heute über die lange Zeitspanne von Ausbruch des Feuers bis Eintreffen am Brandort lächeln. Wer sich allerdings die Schwierigkeiten vergegenwärtigt, welche es bereitete, den Alarm mittels Glockengeläut, Trompeten- und Hornsignalen oder Feuerreitern überhaupt erst auszulösen und dann auf schlechten und unbeleuchteten Straßen mit sperrigem Gerät zur Brandstätte zu gelangen, der wird diesen längst dahingeschiedenen Feuerwehrlern seine Achtung nicht versagen können.

Bis dahin erfolgte der Löschwassertransport aus Fässern oder Kübeln und mittels Eimerketten. Ein Inventurprotokoll vom 1. Januar 1900 zeigt, mit welcher Ausrüstung die Wehr ins neue Jahrhundert ging. Sie verfügte damals über einen Leitertransportwagen, eine kleine moderne Saug- und Druckspritze, vier Dachleitern und 22 Helme mit sechs Steigerausrüstungen. Hinzu kamen eine Schlauchhaspel und drei Laternen. So armiert rückte die Mannschaft am späten Abend des 28. Juli 1911 unter dem Kommandanten Johann Kuchenbaur einem durch Blitzschlag in Neusäß entstandenen Großfeuer zu Leibe. Das Feuer brach in einem Futterstadel aus und griff auf die Gastwirtschaft des Georg Schuster und den Stadel eines Nachbaranwesens über. "Feuer"-Rufe und die Glocken der Dorfkapelle hatten gegen 11 Uhr abends die Wehr zusammengetrommelt. Bald erhielt sie Unterstützung aus Täfertingen, Ottmarshausen und Hammel, so dass schließlich insgesamt 130 Mann zum Einsatz kamen. Obwohl das Feuer bereits gegen 2 Uhr nachts als gelöscht erklärt wurde, war das Wirtshaus weitestgehend den Flammen zum Opfer gefallen. So verlief die letzte größere Aktion der Wehr vor den schicksalsschweren Jahren des 1. Weltkrieges.

Wachstum und Modernisierung (1900–1945)

Es ist belegt, dass im Jahre 1925 an vier auswärtigen Jubiläumsfesten, mit „den neuen Uniformen" teilgenommen wurde. Am 15. Mai 1927 wurde eine moderne Motorspritze mit einer Pumpenleistung von 800 Litern pro Minute durch die Gemeinde an die Freiwillige Feuerwehr Neusäß übergeben, die einen wesentlichen Fortschritt bedeutete und mit Hilfe diverser Zuschüsse für 5.000 Mark beschafft werden konnte. Die zunehmende Professionalisierung und der Ausbau der Ausrüstung ermöglichten effektivere Einsätze. Im Juli 1927 tagte der Bezirksfeuerwehrverband in Neusäß. Zu diesem Anlass führte die Mannschaft erstmals ihre moderne Motorspritze vor. Vier Aktive, die jederzeit alarmierbar waren, wurden in der Bedienung der Spritze unterwiesen. 1933 - inzwischen gab es 39 aktive Mitglieder - entschied man sich zum Aufbau einer Sportabteilung und kaufte die nötigen Geräte. Dies war zugleich die Geburtsstunde des TSV Neusäß. Der Zweite Weltkrieg brachte jedoch große Herausforderungen mit sich: Personalmangel und unzureichende Ausrüstung beeinträchtigten die Einsatzfähigkeit. Bereits wenige Monate nach dem Amtsantritt Adolf Hitlers, setzte in zunächst kleinen Schritten eine Entwicklung ein, die mit der Verkündung des „Gesetzes über das Feuerlöschwesen" vom 23.11.1938 ihren vorläufigen Abschluß fand. Die freiwilligen Feuerwehren verloren ihren Status als sich selbst verwaltende Körperschaften, als Vereine, und wurden zusammen mit den Berufs- und Werkfeuerwehren zu einem Bestandteil der Polizei. In Neusäß trat daraufhin der Kommandant Isidor Stegmiller zurück. Als 1944 der militärische Zusammenbruch absehbar wurde, und fortwährend feindiche Angriffe die Zivilbevölkerung verzweifeln ließen, war die Wehr, wie alle Formationen der Schutzpolizei und der Parteigliederung, durch laufende Einberufung längst dezimiert und personell ausgezehrt. Zahlreiche Feuerwehrmänner aus Neusäß wurden in den Wehrdienst eingezogen und an deren Stelle sollten teilweise 15jährige Mitglieder der Hitlerjugend in den Ortschaften bei den Feuerwehren die Stellung halten, so auch in Neusäß. Im März und April 1945 wurden Feuerwehrverbände in den schweren Abwehrkämpfen in Ostdeutschland und um Berlin eingesetzt. An wichtigen Einsätzen während der Kriegszeit sind zu erwähnen: Feuer in vier Güterwaggons der Reichsbahn (25.05.1940), der Brand der Kobelwirtschaft am 1. Januar 1942 und die Bekämpfung von Feuersbrünsten in Scheunen und Maschinenschuppen zweier Gehöfte, die am 27. April 1945 durch amerikanisches Artilleriefeuer ausgelöst worden waren. Der Neubeginn der Feuerwehren nach 1945 war hart und mit psychologischen Schwierigkeiten belastet. Die Entnazifizierungspraktiken hatten viele bewährte und fähige Kräfte verprellt. Heimgekehrte Kriegsteilnehmer wollten keine Uniform mehr anziehen, um sich wieder einer hierarchisch ausgerichteten Organisation unterzuordnen. Die Feuerwehr Neusäß begann nach dem Krieg wieder bei Null, unterstützt durch die Gemeinde und eine wachsende Zahl neuer Mitglieder.

Nachkriegszeit und Aufschwung (1945–1975)

Die Feuerwehr Neusäß wandelte sich in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg von einer kleinen Dorffeuerwehr zu einer modernen Institution. 1951 wurde das Feuerwehrhaus mit 3 Unterständen in der Remboldstraße bezogen, darauf fand im Jahr 1955 die feierliche Weihe der Fahne statt. 1963 wurde das erste Löschfahrzeug beschafft. Bis 1967 befand sich das Gerätehaus der Feuerwehr Neusäß in der Remboldstraße, von wo aus dann der Umzug in den alten Bauhof aus baulichen Gründen nötig wurde, da 1967 ein Tanklöschfahrzeug folgte. 1973 wurde das erste Einsatzleitfahrzeug in Dienst gestellt. Diese Fortschritte legten die Grundlage für die heutige Stützpunktfeuerwehr. Die Ausbildung wurde systematischer, und die Feuerwehr konnte sich vermehrt auch überregionale Aufgaben widmen.

Professionalisierung und Expansion (1975–2000)

Der Zusammenschluss mehrerer eigenständiger Gemeinden zur Einheitsgemeinde Neusäß im Rahmen der Gebietsreform war prägend für diese Dekade. Die Feuerwehren feierten im Jahr 1975 als wohl bedeutendste Integrationsmaßnahme gemeinsam in der Kiesgrube Thaler das 100jährige Vereinsjubiläum gegenüber dem heutigen Festplatz und bildeten damit die Geburtsstunde für das Neusäßer Volksfest, ein Jahr später organisierten die Feuerwehren bereits eine gemeinsame Geräteschau, aus welcher die jährliche Großübung der Feuerwehren in Neusäß entstand. Im Jahr 2000 feierte die Feuerwehr Neusäß wieder das 125jährige Vereinsjubiläum im Rahmen der Volksfestwoche mit einem morgendlichen Weckruf und einem großen Festumzug. Im Jahre 1979 komplettierten ein Rüstwagen (RW2), sowie 1981 eine Drehleiter (DLK 23-12) den Fuhrpark der Wehr. Im Jahre 1984 folgte ein zweiter VW-Bus als Mehrzweckfahrzeug. Damit gab es einen Fuhrpark mit sechs Fahrzeugen. 1984 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus in der Ortliebstraße eingeweiht. Mit der Stadterhebung und der fortschreitenden städtischen Entwicklung von Neusäß mit seinen 8 Stadtteilen im Jahr 1988 stiegen auch die Anforderungen an die Feuerwehren. 1988 wurden die beiden Löschfahrzeuge (TLF 16 und LF 16) durch Neuanschaffungen ersetzt und 1998 folgte ein Löschfahrzeug vom Typ LF16 TS und ein Dekon-P (Dekontamination von Personen) durch den Bund für die Katastrophenschutzeinheit in Neusäß. Die Feuerwehren etablierten sich als unverzichtbare Institution für die Sicherheit der Stadt. Neben der technischen Aufrüstung wurde auch die Ausbildung kontinuierlich verbessert, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Eine Jugendgruppe wurde mit viel Elan und Mut gegründet, um bereits den Nachwuchs an die Aufgaben der Feuerwehr heranzuführen. Das Feuerwehrgerätehaus wurde aufgrund der zunehmenden Ausrüstung auf 9 Stellplätze im Jahr 1996 durch einen Anbau ausgeweitet. Eine weitere Besonderheit stellt die seit dem Jahr 1998 im Besitz der Feuerwehr Neusäß befindliche dreiteilige Holzfeuerwehrleiter auf zweiachsigem Fahrgestellt der Firma Lottholz & Hübsch aus Regensburg dar. Diese war seit 1914 bei der Feuerwehr der Haunstetter Spinnerei und Weberei viele Jahre im Einsatz, bevor sie dann im Freien über viele Jahrzehnte im Dornröschenschlaf verharrte. Ein Team rund um Ehrenkommandant Heinz Nagel restaurierte in vielen hundert Stunden und mit hohem Sachverstand sämtliche Bauteile, stellten Bauteile wie Deichsel, Spindeln und Schrauben als Ersatz neu und originalgetreu wieder her. So umrahmt dieses wertvolle, durch ein Pferdegespann oder historischem Traktor gezogene Holzleiter stolz bei vielen Festumzügen die Mannschaft der Feuerwehr Neusäß. Das Vereinsleben wurde ebenfalls immer intensiver gelebt und im Jahr 1990 die neue Vereinsfahne geweiht. Seit einigen Jahren befinden sich eine alte Motorspritze des Fabrikats Mayer-Hagen und ein Tragkraftspritzenanhänger im Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Neusäß und warten auf ihre Restaurierung.

Moderne Feuerwehr im gesellschaftlichen Wandel

Heute sind Frauen ein integraler Bestandteil der Feuerwehren in Bayern und engagieren sich in allen Bereichen des Feuerwehrdienstes. Dies war leider nicht immer so, erst vor 50 Jahren wurden die gesetzlichen Voraussetzungen für die Mitgliedschaft weiblicher Feuerwehrkameradinnen in Bayern gelegt. Die Feuerwehr Neusäß zeigt, dass Offenheit und Vielfalt ihre Stärke ist und die Feuerwehr zukunftsfest macht. Seit den 2010er-Jahren bereichern Frauen die Feuerwehr mit ihrer starken Tatkraft, Fach- und Sachverstand und auch im Sozialleben des Vereins mit neuen Perspektiven. Sie sind heute unverzichtbarer Bestandteil der Einsatzmannschaften und übernehmen Verantwortung in Ausbildung und Organisation. Die Integration von Frauen unterstreicht den gesellschaftlichen Wandel und die Offenheit der Feuerwehr für alle. Aktuell sind 10% aller aktiven Feuerwehrkräfte weiblich, darauf ist die Feuerwehr Neusäß sehr stolz. Ein weiterer Schritt in die Zukunft wurde mit der Gründung der Kinderfeuerwehr am 14. Februar 2024 gemacht. Mit zwei Gruppen und insgesamt 40 Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren wird der Nachwuchs spielerisch an die Feuerwehrarbeit herangeführt. Werte wie Teamgeist, Verantwortung und technisches Verständnis stehen dabei im Mittelpunkt. Im fließenden Übergang zur äußerst aktiven Jugendgruppe mit vielen eigenen Gemeinschaftsaktivitäten wie Ausflüge oder einer 24-Stunden-Alarmschicht bildet diese wichtige Kinder- und Jugendarbeit die Retterinnen und Retter der Zukunft aus. Hierdurch setzt die Feuerwehr ein starkes Zeichen für Nachwuchsförderung und die Zukunftssicherung dieses wichtigen Ehrenamts für die Sicherheit der Bevölkerung. Diese Initiativen sichern nicht nur den Bestand der Feuerwehr, sondern fördern auch das soziale Miteinander in der Gemeinschaft.

Breites Einsatzspektrum

Die Freiwillige Feuerwehr Neusäß ist bei rund 350 Einsätzen jährlich gefordert und deckt ein beeindruckend breites Einsatzspektrum ab. Von schweren Verkehrsunfällen, eiligen Wohnungsöffnungen für Rettungsdienst oder Polizei, First-Responder-Einsätzen sowie zahlreichen Klein- bis Großbränden, das Entfernen von Insekten bei Gefahrensituationen für Menschen, reicht das beinahe tägliche Einsatzgeschehen. Dabei gelingt es den Feuerwehrfrauen und -männern jedes Jahr, zahlreiche Menschenleben zu retten. Dennoch gibt es auch belastende Momente, insbesondere wenn die Hilfe zu spät kommt und Tote geborgen werden müssen. Auch Einsätze im Gleisbereich der Deutschen Bahn gehören leider zur Routine der Feuerwehrkräfte. Über die alltäglichen Herausforderungen hinaus mussten in den letzten 25 Jahren zahlreiche spektakuläre und schwierige Einsatzlagen, oft auch außerhalb des eigenen Stadtgebietes, bewältigt werden. Dazu zählten Großbrände, chemische, biologische und radioaktive Notlagen im Landkreis und schwerste Unfallszenarien auf den Straßen rund um Neusäß. Diese Einsätze erfordern nicht nur technische Expertise und eine hohe physische Belastbarkeit, sondern auch ein starkes Team, das sich gegenseitig unterstützt und in jeder Situation professionell handelt. Kräftezehrend waren in den letzten Jahren sicherlich die über mehrere Tage andauernden Hochwasserlagen.

Technologischer Fortschritt im 21. Jahrhundert und Zukunftsperspektive

Mit Beginn des 21. Jahrhunderts setzte die Feuerwehr Neusäß verstärkt auf ein modernes und durch den Stadtrat beschlossenes Fahrzeug- und Ausrüstungskonzept und dementsprechend erforderliche spezialisierte Ausbildung. 2006 wurde ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF20/16 angeschafft, gefolgt von einem zweiten HLF 20/20 im Lösch- und Rüstzug im Jahr 2008. Ein moderner Einsatzleitwagen verbessert die Koordination größerer Einsatzlagen, während ein Mehrzweckfahrzeug flexible Einsätze wie Türöffnungen oder First Responder-Tätigkeiten ermöglicht. Das selbstumgebaute alte Löschfahrzeug LF 16 diente viele Jahre als Gerätewagen Umweltschutz, bis dieses durch einen modernen Gerätewagen Technische Hilfe und Umweltschutz abgelöst wurde. Rund 40 Rollcontainer mit modularer Beladung für spezielle Einsatzlagen ergänzen die vielseitige Ausrüstung der Stützpunktfeuerwehr. Um bei den zahlreichen Einsätzen auf der Bundesautobahn A8 auch gut abgesichert zu sein, wurde durch den Landkreis Augsburg ein Verkehrssicherungsanhänger am Standort Neusäß ergänzt. Die aktuell im Dienst befindliche Drehleiter DLK 23-12 aus dem Jahr 2001 wird durch ein modernes Hubrettungsfahrzeug ersetzt, das aktuell geplant wird und ab 2027 einsatzbereit in Neusäß stationiert sein soll.

Die Planungen und Baumaßnahmen für den Neubau der Feuerwache laufen auf Hochtouren. 2025 markiert somit einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Neusäß: Der erste Bauabschnitt des Neubau der Feuerwache an gleicher Stelle an der Ortliebstraße mitten im Kern von Alt-Neusäß, ausgestattet mit 12 Stellplätzen, einem unterteilbaren Schulungsraum und Übungsbereichen, modernen Arbeitsplätzen für haupt- und ehrenamtliche Gerätewarte, einem Aufenthalts- und Sportraum, Räume für Administration, Lageführung und die Kinder- und Jugendfeuerwehr, wird in Betrieb gehen. Diese neue Feuerwache bildet das neue Herzstück für die Einsatzkräfte und die Ausbildung zukünftiger Feuerwehrgenerationen. Die Feuerwache ist aber immer auch Ort der Begegnung für den Feuerwehrverein und das gesellschaftliche Miteinander in Alt-Neusäß und allen Stadtteilen.

Vereinsleben und Kameradschaft

Hinter allem technischen Fortschritt steht der Mensch mit 15.000 ehrenamtlichen Stunden im Vordergrund. Das Vereinsleben der Freiwilligen Feuerwehr Neusäß ist geprägt von einer lebendigen Gemeinschaft und zahlreichen traditionsreichen wie auch modernen Veranstaltungen. Mit aktuell rund 130 aktiven Feuerwehrfrauen und -männern und insgesamt 390 Vereinsmitgliedern blickt die Wehr stolz auf diesen wachsenden Zuspruch. Regelmäßige Feste, wie der Stand „Zur alten Feuerwache“ auf den Stadtfesten von 2001-2011 oder der schönen Maibaumfeier an der Remboldstraße, welche seit 2013 durch den Vorsitzenden Robert Schmidt mit der Arbeitsgemeinschaft mehrerer Alt-Neusäßer Vereine wiederbelebt wurde, stärken die Verbundenheit zur Gemeinde. Auch der Tag der offenen Tür bietet der Bevölkerung einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr und fördert den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Traditionelle Besuche von kirchlichen Veranstaltungen, die Teilnahme an Volksfestumzügen und die Mitgestaltung der Neusäßer Friedensnacht zeigen die tiefe Verankerung der Feuerwehr im kulturellen Leben der Stadt Neusäß.

Neben diesen öffentlichen Veranstaltungen tragen Vereinsausflüge, Hüttenwochenenden der aktiven Mannschaft zur Teambildung und gesellige Ereignisse wie Faschingsbälle wesentlich zum Zusammenhalt bei. Immer wichtiger ist es, die gesamte Feuerwehrfamilie mit einzubeziehen, lassen die Einsatzkräfte bei der Vielzahl an Aufgaben für den Übungs- und Einsatzdienst die Familie zu Hause oft allein. Höhepunkte wie das Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen im Jahr 2025 verdeutlichen, wie Kameradschaft und Gemeinschaft das Fundament dieser traditionsreichen Institution bilden und auch einen sehr großen Gemeinschaftssinn unter den 8 Feuerwehren der Stadt Neusäß stärkt.





Vorstände
1875-1887  Josef Diebold
1888-1895  Georg Schuster
1895-1907  Johann Kuchenbaur
1907-1919  Karl Kuchenbaur
1919-1922  Michael Götz
1922-1926  Josef Kuchenbaur
1927-1933  Isodor Stegmiller
1933-1945  Josef Lohner
1946-1950  Josef Kuchenbaur
1950-1956  Hans Pfänder
1956-1962  Peter Götz
1962-1966  Werner Strobel
1966-1967  Georg Schuster
1967-1987  Karl Kuchenbaur
1987-1995  Ernst Meiershofer
1995-2003  Claus Conradi
2003-2007  Gundolf Greif
2007-2011  Franz Huber
2011-2023  Robert Schmidt
seit 2023  Jörg Roehring


Kommandanten
1875-1887  Josef Diebold
1888-1895  Georg Schuster
1895-1913  Johann Kuchenbaur
1913-1919  Michael Götz
1919-1933  Josef Kuchenbaur
1933-1945  Josef Bauer
1946-1950  Hans Pfänder
1950-1963  Josef Kohnle
1963-1974  Werner Strobel
1974-1979  Max Schmid
1979-1985  Heinz Nagel
1985-1997  Peter Niggl
1997-1998  Wolfgang Burkhart
1998–2002  Robert Schmidt
2002–2003  Peter Niggl
2003–2006  Robert Schmidt
2006–2013  Stefan Briechle
2013-2023  Christian Kannler
seit 2023  Andreas Golling